Kleintierordination Mag. Nora Cee
Kardiologie
Seit 2016 stehen wir unseren Kollegen als Überweisungspraxis für kardiologische Fälle zur Verfügung.
Mag. Nora Cee hat eine einjährige Spezialisierung auf dem Gebiet der Kardiologie (GP cert Cardiology) absolviert und besucht laufend Fortbildungen in diesem Fachbereich, um für ihre Patienten jederzeit auf dem neuesten Stand der Dinge zu bleiben.
Woher weiß ich, ob mein Tier von einer Herzerkrankung betroffen ist?
Bei Hunden sind die am häufigsten auftretenden Symptome Husten, verminderte Aktivität, Leistungsschwäche, verstärktes Hecheln ohne oder bei nur geringer Anstrengung oder Synkopen (Ohnmachtsanfälle).
Katzen zeigen häufig sehr lange keine Symptome, was bedeutet, dass eine Erkrankung ohne Vorsorgeuntersuchungen oft sehr lange unerkannt bleibt und weiter fortschreiten kann. Jene Katzen, die Symptome entwickeln, leiden oft unter veränderter Atmung (schneller/ flacher/ Hecheln/ Atemnot), zeigen verminderten Appetit, Gewichtsverlust oder ziehen sich zurück.
Da viele dieser Symptome nicht herzspezifisch sind, muss bei deren Auftreten auch das Vorliegen anderer Erkrankungen ausgeschlossen werden.
Was sind die häufigsten Herzerkrankungen bei Hunden und Katzen?
Es gibt sowohl bei Hunden als auch bei Katzen angeborene Herzerkrankungen, die bereits zum Zeitpunkt der Geburt bestehen und erworbene Herzerkrankungen, die sich im Laufe des Lebens entwickeln.
Die häufigste erworbenen Herzerkrankung bei Hunden kleiner Rassen ist die Endokardiose, eine Veränderung einer oder mehrerer Herzklappen, die dazu führt, dass betroffene Klappen nicht mehr richtig schließen.
Bei Hunden größerer Rassen treten sowohl die Endokardiose als auch die Dilatative Kardiomyopathie (DCM), die mit einer verminderten Pumpleistung und einer Vergrößerung des Herzens einhergeht, regelmäßig auf.
Bei Katzen ist die Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM), eine Verdickung des Herzmuskels, die mit Abstand am häufigsten auftretende erworbene Herzerkrankung.
​
Zu den angeborenen Herzerkrankungen gehören der Persistierende Ductus Arteriosus Botalli (PDA), der Ventrikelseptumdefekt, die Pulmonalstenose, die Aortenstenose, Dysplasien der Herzklappen und einige andere.
​
Der Verdacht auf angeborene Herzerkrankungen bei Hunden und Katzen sollte unbedingt abgeklärt werden, da es einige Missbildungen gibt, die durch eine OP korrigierbar sind. Bei anderen bekommt man durch die Untersuchung eine gute Einschätzung darüber, ob die Tiere zeitlebens asymptomatisch bleiben und eine normale Lebenserwartung haben werden oder ob mit dem Auftreten von Symptomen zu rechnen ist. Eine kardiologische Abklärung hilft außerdem dabei, den Zeitpunkt zu bestimmen, ab dem eine Medikation sinnvoll ist.
Auch beim Verdacht, dass eine erworbene Herzerkrankung vorliegen könnte, sollte eine kardiologische Abklärung erfolgen. Sie dient dazu, das Vorliegen einer erworbenen Herzerkrankung zu bestätigen bzw. eine solche auszuschließen und die Art der vorliegenden Veränderung genauer bestimmen zu können. Erst dadurch wird es möglich zu entscheiden, ob eine Medikation bereits sinnvoll bzw. notwendig ist und welches Medikament bzw. welche Medikamente für den jeweiligen Patienten am geeignetsten sind.
Wie kann ich einer Herzerkrankung vorbeugen?
Absolut empfehlenswert ist eine jährliche Gesundenuntersuchung bei der Ihr Tier gründlich klinisch untersucht und in diesem Zuge auch das Herz abgehört wird.
Da einige Rassen besonders zu Herzerkrankungen neigen, sollten Sie Tiere dieser Rassen regelmäßig mittels Herzultraschall, EKG, etc. eingehender kardiologisch untersuchen lassen. Zu den prädisponierten Rassen zählen unter anderem Maine Coons, Britisch Kurzhaar, Dobermänner, Cavalier King Charles Spaniels, Chihuahuas und einige mehr. Bei Vertretern prädisponierter Rassen sollte jährlich oder alle zwei Jahre, je nach Rasse und Alter des Tieres, eine kardiologische Untersuchung erfolgen, um Veränderungen frühzeitig erkennen zu können.
Wie läuft die Untersuchung ab?
Nach einer gründlichen klinischen Untersuchung inklusive Auskultation wird ihr Tier beidseits im Brustbereich rasiert. Im Ultraschallraum liegt es auf einer speziellen weichen Unterlage auf der Seite und wird von extra dafür geschulten Assistenten gehalten. Es wird sowohl ein eingehender Herzultraschall durchgeführt als auch ein EKG geschrieben und besagte Untersuchungen können bei Bedarf um weitere diagnostische Schritte, wie z.B. Blutdruckmessungen ergänzt werden.
Danach findet ein ausführliches Gespräch mit dem Besitzer statt, in dem sämtliche Befunde erklärt, eventuell notwendige therapeutische Schritte besprochen und sinnvolle Kontrollintervalle festgelegt werden.
Nachdem wir diese Spezialuntersuchungen täglich durchführen, sind wir sehr routiniert darin, diese für Ihr Tier so stressfrei wie möglich zu gestalten.
​
Wie geht es dann weiter?
Falls das Herz nicht ursächlich für die Symptomatik Ihres Tieres verantwortlich ist, ergibt sich während der kardiologischen Abklärung dennoch häufig ein Hinweis darauf, in welche Richtung die weitere diagnostische Abklärung gehen könnte.
Falls Ihr Tier an einer Herzerkrankung leidet, gibt es in vielen Fällen Möglichkeiten, medikamentös einzugreifen, um die vorhandenen Symptome zu reduzieren, das Auftreten neuer Symptome hinauszuzögern bzw. die Lebenserwartung signifikant zu verlängern. In einigen Fällen bedeutet dies eine regelmäßige, lebenslange Medikamentengabe. Da jedoch in vielen Veterinärmedikamenten Geschmacksstoffe enthalten sind, die eine Verabreichung erleichtern sollen, ist es meist durchaus gut möglich, Ihren Haustieren die benötigten Tabletten oder Flüssigkeiten zu verabreichen.